07. August 2009 : Eine ganz neue Erfahrung für Brillenträger, wenn man morgens um 7 Uhr das Hotelfenster öffnet und beim Blick nach draußen die Brille beschlägt. Bei uns gibt es so etwas sonst nur im Winter beim Betreten von Räumen.
Beim morgendlichen Treffen gibt es zunächst etwas zu Feiern, denn Theresa wird heute 15 Jahre alt.
Fern der Heimat, bekommt sie von der ganzen Gruppe ein Ständchen gesungen. Dann besichtigen wir mal am Vormittag einen Tempel. Der Weg dorthin führt uns durch eine Shoppingstraße aber den Berg hinauf. Bei leichtem Nieselregen und gefühlten 150 % Luftfeuchtigkeit eine ganz neue Erfahrung für den Rücken. Das Nieseln endet bald, die Luftfeuchtigkeit bleibt und wir erreichen den Kiyomizu-dera. Es handelt sich dabei um eine Tempelanlage mit einer 13 m hohen Terrasse und einer wunderschönen Aussicht auf Kyoto. In der Anlage gibt es mehrere Möglichkeiten für eine gute Zukunft zu sorgen. Wer aus 3 Wasserfällen Wasser trinkt, kann für Gesundheit, langes Leben oder Erfolg sorgen, das heben schwerer Stangen erleichtert spätere Geburten und Fußabdrücke Buddhas haben heilende Wirkung bei Krankheiten und Verletzungen. Auf dem Rückweg war leider zu wenig Zeit um die Geschäfte in Ruhe zu besuchen.

 

 

 

 

 



Das Mittagessen sorgt für 48 strahlende Gesichter. Wir fahren zur "Boulangerie francaise donq" einer Bäckerei und Konditorei mit einem Buffet-Angebot. Neben vielen Salaten, gab es auch Nudelgerichte, viel Obst und Kuchen als Nachtisch. Speziell für die heutigen Gäste wurde alles auch in deutsch beschriftet und es gab sogar Sauerkraut mit Würstchen und Kassler. Als Geburtstagskind bekommt Theresa einen besonderen Nachtisch. Als Dankeschön für dieses leckere Mahl erklingt zum Ende auch ein "Widerhall".

Eine Entspannungsstunde gönnt man uns bei der Probe des Kyoto Symphonie-Orchesters und anschließend stehen Proben für das morgige große Konzert mit dem Kyotoer Kinderchor auf dem Programm. Zunächst bekommen wir einen eigenen - klimatisierten -  Probenraum und danach dürfen wir in den großen - unklimatisierten - Raum, in dem nun ca. 250 Sängerinnen und Sänger proben. Die Probe fällt daher auch kürzer aus als geplant und zum Schluß bekommt Theresa noch einmal ein Riesen-Ständchen.

 

 

08.August 2009 : Um 10.00 Uhr versammeln wir uns alle an der neuen Konzerthalle - okay fast alle. Laura kommt etwas später und wird beim Durchzählen übersehen. Der Bus kehrt nach 10 Minuten wieder um und sammelt das verloren Schäflein ein. Vollzählig fahren wir zu den Toei-Filmstudios. Dort können wir uns Kulissen und Requisiten zu verschiedenen Schogun-Filmen anschauen. Bei einer Schwertkampf-Vorführung darf auch Ann-Kristin mitmachen. Nach hartem Kampf hat sie ihren Gegner, der sie lieber umarmen möchte, dann doch noch besiegt.
Das Mittagessen-Verwöhn-Programm geht heute weiter und wir werden zum Holiday-Inn gefahren und essen dort im chinesischen Restaurant. Neben einigen asiatischen Gerichten gibt es aber auch hier viele Gerichte für die Gäste aus Europa.
Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zur Konzerthalle zum großen Konzert des Kyotoer Kinderchores, bei dem wir als Gäste auftreten. Zunächst können wir uns beim Einsingen an den Raum und die Akustik gewöhnen. Beides ähnelt unserer Essener Philharmonie.
                                       
Um 16.00 Uhr beginnt dann das Konzert mit einer Begrüßungsrede durch den Oberbürgermeister. Anschließend treten die 4 Gruppen des Kinderchores auf. Für uns ungewohnt, wird erst am Ende eines Blockes applaudiert, wenn der Chorleiter sich umdreht. Alle Gruppen bestechen durch eine ausgeprägte Stimmbildung und die Jungen-Gruppe überrascht mit einem Samba-Lied. Nach einer Pause tritt der gesamte Chor auf und es wird musikalisch eine Geschichte erzählt. Gegen 18.20 Uhr sind wir dann dran und es gibt einen richtig guten Auftritt. Insbesondere der "Widerhall" klingt in diesem großen Raum sehr schön.

                 
                          Probe zu "Lean on me"    und unsere Pianistin Kayoko Takae aus Freiburg

Bei "Lean on me" überrascht uns das Publikum durch rhythmisches Mitklatschen und der Applaus beginnt direkt bei Ende des Liedes bevor unser Chorleiter sich umdreht. Offensichtlich gefallen unsere Lieder dem Publikum. Natürlich haben wir mit "Sakura" auch ein japanisches Lied im Programm. Gemeinsam mit dem gesamten Kyotoer Kinderchor singen  wir "Abends, wenn ich schlafen geh' " und als Zugabe "Furusato". Carolin darf dem japanischen Chorleiter die Blumen überreichen und einige Dankworte an das Publikum richten.

  Nach dem Konzert treffen wir uns Im Foyer der Konzerthalle zum Empfang für unseren Chor. Die Stimmung hier ist so wie bei der Abschlussfeier vor einem Jahr in Essen. Neben den obligatorischen Reden gibt es ein japanisch-europäisches Buffet und immer wechselnde Gruppen stellen sich zum Fototermin zusammen. Die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich und es ist toll zu sehen, wie sich Menschen, die sich manchmal kaum verständigen können, trotzdem verstehen können. Zum Ende hin wird es dann aber auch wieder trauriger, denn für manche, die keine Gastkinder haben, heißt es nun schon Abschied nehmen von ihren Freunden des Vorjahres. Es fließen wieder so manche Tränen und das nicht nur bei den Kindern.
           

Um 21.30 Uhr endet dieser ereignisreiche Tag und alle machen sich auf den Weg nach Hause.

 

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