05.August 2009 : Am nächsten Morgen kehren alle mit unterschiedlichsten Erlebnissen wieder zurück. Natürlich sind die Lebensverhältnisse nicht in allen Familien gleich und so gibt es halt einige Unterschiede in der Art des Bettes, des Frühstücks und der Möglichkeit einen eigenen Raum zu haben. Keiner ist aber so richtig unglücklich und will wieder nach Hause.
Für uns steht zunächst der Besuchstermin im Rathaus bei Oberbürgermeister Daisaku Kadokawa an. Bei dieser Gelegenheit überreichen wir auch ein Gastgeschenk der Stadt Essen und Geschenke des Chores. Am folgenden Tag wird über diesen Besuch sogar in einer japanischen Zeitung berichtet (siehe Zeitungsausschnitt).
Anschließend steht das Kennen lernen der Chöre bei Sport und Spiel auf dem Programm. Hier wird im wahrsten Sinne des Wortes "Völkerball" gespielt. Die mittägliche Lunch-Box besteht heute aus gut belegten Broten und trifft schon mehr den Geschmack der Sängerinnen. Nach einer weiteren Spielerunde kommen wir am Nachmittag zum Besuchsprogramm und fahren zunächst zum Nijo-jo, der alten Shogun-Burganlage. Hier laufen wir - natürlich ohne Schuhe - über einen Gang in dem jeder Schritt wie das Singen einer Nachtigall klingt. So konnte sich früher niemand unbemerkt heranschleichen. Anschließend fuhren wir weiter zum "Goldenen Pavillon" oder hier Rokuon-ji. Neben dem nach eine Brand 1950 wieder aufgebauten Pavillon beeindruckt hier auch die liebevoll angelegte Parkanlage.

   
                     Gruppenfoto im Nijo-jo                                   der Goldene Pavillon

Aufgrund der schwül-warmen Luft sind diese zwei Besichtigungen auch ausreichend und wir fahren zum Probenort des städtischen Kinderchores in einer Schule. Hier warten zunächst einmal die Hausschläppchen auf uns, auch wenn nicht allen die vorhandenen Größen passen. Im großen Probenraum, in dem es noch wärmer ist als draußen wird spielerisch weiter Kontakt geknüpft.  Es kommen sogar Kinder dazu, die jetzt nicht mehr im Chor sind, aber im letzten Jahr in Essen waren. Sie möchten einfach ihre damaligen Gastgeber noch einmal wieder sehen und es gibt große Freude auf beiden Seiten. Zur Erholung gibt es hinterher Vanilleeis in einer Tüte zum Aussaugen. Danach verbringen die Sängerinnen den Rest des Tages wieder in den Familien.

06.August 2009 : Vormittags können wir einen Einblick in die Kultur dieser Stadt gewinnen. In der alten Konzerthalle, treten die Bläsergruppen von Kyoto und Umgebung zu einem Wettbewerb an. Die Vielzahl der verschiedenen Instrumente und die vielfältigen Ideen sind beeindruckend. Zu Mittag gibt es wieder etwas Einheimisches und auch hier können sich noch nicht alle mit den Gerichten anfreunden. Neben verschiedenen Sushi-Stücken, gibt es aber auch frittierte Teile (Garnelen, Gemüse, Süßkartoffeln), eine Nudelsuppe und verschiedenes Obst. Manche sind aber von dieser Zusammenstellung begeistert und einige Boxen sind zum Ende auch leer.
Nach einer Shopping-Pause im nahe gelegenen Kaufhaus oder einem einheimischen Supermarkt, kommen wir zum heutigen Besichtigungsteil. Wir fahren zum Heian-Schrein, einem Nachbau des alten Kaiserpalastes aus der Heian-Zeit (794-1185). Das vor dem Schrein stehende Torii (Eingangs-Tor zu einem Schrein) ist das größte seiner Art in Japan.


Zum gemeinsamen Konzert mit unseren Gastgebern fahren wir zur katholischen Kathedrale von Kyoto. Hier treten zunächst beide Chorgruppen für sich und abschließend wieder zusammen auf. Der japanische Chor singt Lieder, die auch hier bekannt sind ("The Lord bless you and keep you" und "All things bright and beautiful"). Gewöhnungsbedürftig für uns ist es, dass das Publikum nicht nach jedem Lied klatscht, sondern erst am Ende des Blocks, wenn der Chorleiter sich umdreht. Zum Schluss wollten die Zuhörer die Kirche gar nicht verlassen und taten dieses erst nach dem Hinweis, dass das Konzert nun zu Ende sei.

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